Ockstadt

Aktuell, wird die Einsatzabteilung Ockstadt von Wehrführer Marcus Kipp und dessen Stellvertreter Mathias Henritzi geführt.

Derzeit betseht die Einsatzabteilung des Stadtteils Ockstadt aus ca. 50 Mitgliedern.

Ockstadt ist zusätzlich zu den standartmässigen Aufgaben, in Brandbkämpfung und Technischer Hilfeleistung, für die Durchführung der Dekontamination bei Gefahrguteinsätzem zuständig.

An der Spitze der Jugendfeuerwehr Ockstadt, steht Jugendfeuerwehrwartin und stv.Stadtjugendfeuerwehrwartin Daniela Schaupp.

Die Jugendfeuerwehr zählt derzeit ca. 30 Mitglieder.

Weiterhin hat sich in Ockstadt eine Kindergruppe etabliert, die derzeit aus ca. 35 Kindern besteht. Geführt wird die Kindergruppe durch Tanja Dönges. 

Die Geschichte der Feuerwehr in Ockstadt:

Die eigentliche Gründung der Freiwilligen Feuerwehr Ockstadt, vollzog sich in den letzten Apriltagen des Jahres 1933. Man traf sich hierzu in der Wirtsstube des „Bayrischen Hofes“, der bis dahin Treffpunkt einiger Kameraden der Pflichtfeuerwehr war und von nun an als Vereinslokal fungieren sollte.

Der auslösende Moment für die Gründung war ein Brand im Gemeindewald, bei dem ausbildungstechnische und organisatorische Mängel der Pflichtfeuerwehr offen zu Tage getreten waren.

Die Ursachen für diese Missstände basierten zum Teil auf dem damals üblichen militanten Führungsstil und auf den Umstand, dass jeder Feuerwehrmann unter Druck und ohne das nötige Maß von Freiwilligkeit und Einsatzbereitschaft seinen Dienst tun musste. Aus diesem Grund bildete sich eine sich hiervon absetzende freiwillige Gemeinschaft die sich auf dieser neuen Basis schwor, den Dienst am Nächsten ohne Druck von außen zu verrichten. Hauptinitiator dieser Idee der zukünftigen „Freiwilligkeit der Feuerwehr“ war der damalige Wehrführer der Pflichtfeuerwehr, Jakob Simon Kölsch. Er war es auch, der als eigentlichen Gründungstag den 1. Mai 1933 festhalten ließ.

Die Zahl der aktiven Wehrleute betrug in den dreißiger Jahren durchschnittlich 80 Mann und man stellte sich damals schon mit großem Erfolg den Leistungswettkämpfen. Das Aufstreben des Vereins wurde durch den Kriegsausbruch unterbrochen.

1938 wurde Jakob Simon Kölsch zur Wehrmacht einberufen und sein Amt übernahm Franz Klein. Heinrich Schaaf wurde zweiter Kommandant. Der Verdienst von Franz Klein liegt darin, dass er die Wehr durch die harten Kriegsjahre bis 1945 führte.

Mit Ende des Krieges schien auch das Schicksal der Wehr besiegelt, da die Stelle des Ortsbrandmeisters nicht mehr besetzt wurde. 1946 wurde dann durch einen Brand im Gemeindewald, Heinrich Schaaf durch Bürgermeister Gottfried Meuser zum neuen Wehrführer berufen. Dieser verstand es in den fünfziger Jahren junge Männer für die Freiwillige Feuerwehr zu begeistern und eine schlagkräftige Truppe zu formieren. Heinrich Schaaf war Respektsperson und Vorbild zugleich. Unter seiner Leitung blühte die Wehr wieder auf. Er verstand es die jungen Kameraden zu motivieren und zu schulen. Oberste Priorität war Ordnung und Disziplin.

In seine Ära fielen u.a. das Anlegen eines Löschteiches, dem heutigen Schwimmbad (1950), die Anschaffung einer Tragkraftspritze, neues Schlauchmaterial, Installation einer Sirene sowie der Umbau eines Teils der alten Schlossscheunen zum Gerätehaus, das am 01.07.1956 eingeweiht wurde. Kosten: 11.000,- DM.

Der Höhepunkt war aber das 25 – jährige Bestehen der Freiwilligen Feuerwehr, das vom 28. – 30. Juli 1958 mit einem großen Fest gefeiert wurde. Es war das erste große Fest nach denn Krieg und gleichzeitig Verbandsfest.

1959 erfolgte die Anschaffung einer 26 PS starken Tragkraftspritze, die am 24. Mai bei dem Großbrand im Anwesen von Gottfried Mörler in der heutigen Borngasse ihre Feuertaufe erhielt. Das Schwimmbad bewährte sich als Löschteich, denn der Brand wurde mit 15 B-Rohren und 11 C-Rohren bekämpft. 1963 wurde der Gerätebestand durch die Anschaffung einer Anhängeleiter, die 12 m ausgefahren werden konnte, erweitert.

1968 erfüllte sich für die Wehr ein langgehegter Wunsch: Ende August fuhr eine Abordnung nach Ulm und holte das neue Löschgruppenfahrzeug LF 16 ab, das am 04.10. durch den damaligen Bürgermeister Johannes Grimmel der Wehr feierlich übergeben wurde. Am Morgen des 24.12.1968 verstarb Heinrich Schaaf: mit ihm verlor die Wehr eine Persönlichkeit, den Mann, der jahrelang die Geschicke der Wehr leitete. Er war streng im Dienst und außerhalb des Dienstes ein allzeit frohgesinnter Kamerad, Sein Bestreben war es immer seinen Wehrmännern Freude am Dienst durch Geselligkeit und Frohsinn zu vermitteln, was ihm in hervorragenderweise gelungen war.

Am 24.01.1969 wurde Josef Ewald zu seinem Nachfolger und Karl-Günter König zu dessen Stellvertreter gewählt. Am 05.05.1971 wurde dann Karl-Günter König zum Ortsbrandmeister und am 19.02.1972 zum Wehrführer gewählt. Seit dieser Zeit fungierte Karlheinz Mörler als dessen Vertreter. Mit diesen beiden Kameraden standen zwei junge erfolgshungrige Männer der Wehr vor, die Heinrich Schaaf als Vorbild hatten und die Wehr aber auch den Verein in dessen Sinne weiterführten und im Laufe der nächsten Jahre die Wehr auf ein sehr hohes Niveau führten. Auch sie blieben dem Motto treu: in der Jugend liegt die Zukunft und motivierten junge Kameraden zum Dienst am Nächsten.

Es herrschten weiterhin Ordnung und Disziplin und außerhalb des Dienstes Geselligkeit und Frohsinn. Mit Hilfe von Förderern konnten sie viel für die Wehr erreichen: hier sei einmal an den unvergessenen Altbürgermeister Johannes Grimmel erinnert, bei dem Karl-Günter König immer ein offenes Ohr fand und mit dem er kurz vor der Eingemeindung den Umbau der Speicher der Schlossscheunen zum Unterrichtsraum durchzog, der am 29.10.1972 offiziell eingeweiht wurde. Die Wehr verfügte damals über einen der schönsten Unterrichtsräume. Die Umbaumaßnahmen wurden 1977 abgeschlossen.

1973 wurde das 40-jährige Jubiläum im kleinen Rahmen begangen und zwar fand am 29.09.1973 im neu erbauten Bürgerhaus ein Jubiläumsball mit Ehrungen statt.

Ein wichtiger Schritt wurde am 02.01.1975 vollzogen, ebenfalls auf Initiative von Karl-Günter König: die Gründung der Jugendfeuerwehr. Ein Zeltlager auf dem UHU in Langenhain-Ziegenberg, ein Jahr zuvor, hatte ihn auf diese Idee gebracht und wenn man sich die Mitglieder der Einsatzabteilung so betrachtet, entstammt ein großer Teil eben aus der Jugendfeuerwehr. Getreu dem Motto: die Jugendfeuerwehr von heute = der Nachwuchs von morgen. Karl-Günter König: ein Mann, der fest mit der Freiwilligen Feuerwehr Ockstadt verbunden ist, die ihm viel zu verdanken hat. Berichtet man von der Vereinsgeschichte oder liest die Chronik, so taucht immer wieder sein Name auf. Er prägte das Bild der Freiwilligen Feuerwehr Ockstadt in leitender Funktion über 22 Jahre.

Karl-Günter König ist es zu verdanken, dass der Ausbildungsstand ständig verbessert und auf sehr hohem Niveau gehalten wurde. Er konnte sich dabei in besonderer Weise der persönlichen Unterstützung von Karlheinz Mörler als stellv. Wehrführer und zweiten Vorsitzenden sicher sein. In deren Ära fielen der Kauf eines MTF im Jahre 1973. In das Jahr 1975 fällt neben der Gründung der Jugendfeuerwehr auch die Gründung der Ehren- und Altersabteilung.

Schon zu Beginn der achtziger Jahre wurde mit der Planung der Feierlichkeiten zum 50-jährigen Bestehen der Wehr begonnen, das vom 03.07, – 06,07.1983 groß gefeiert wurde. In diesem Festjahr erhielt die Wehr ein MTF. Weiter wurde das Gerätehaus grundlegend renoviert. 1985 erfolgte der Bau des Jugendraumes, dem heutigen Wehrführerbüro, und die Montage der Einbauschränke. 1991 folgte die Anschaffung des Anhängers für das MTF sowie die Anschaffung neuer Kleiderspinde und die Erneuerung der Heizung. 1993 die Installation der neuen Gerätehaus Tore.

In der Vorstandssitzung vom 20.11.1992 teilte Karl-Günter König mit, dass er bei den Wahlen 1993 nicht mehr kandidieren wird. Ebenfalls sein Stellvertreter Karlheinz Mörler.  Aber Karl-Günter König kümmerte sich persönlich um seine Nachfolger, die er in Werner Kipp und Oswald Jung fand. Seine glanzvolle Ära endete mit einem letzten Höhepunkt. Er erfüllte sich, aber hauptsächlich seinen Kameraden der Einsatzabteilung den größten Wunsch: die Anschaffung eines neuen LF 16, das am 10. Okt. 1993 feierlich Übergeben wurde. Die Leistungen von Karl-Günter König und Karlheinz Mörler wurden gewürdigt, indem sie nach ihrer Amtszeit zu Ehrenwehrführen und Ehrenvorsitzenden der Freiwilligen Feuerwehr Ockstadt wurden.

In der Versammlung am 26.11.1993 wurden Werner Kipp als Wehrführer und 1. Vors. und Oswald Jung als dessen Stellvertreter gewählt Beide waren langjährige Vorstandsmitglieder und führten die Freiwillige Feuerwehr Ockstadt im Sinne ihrer Vorgänger fort. Ihr Ziel war es, das hohe Niveau zu halten. Die Einsatzabteilung wurde durch den Besuch von Lehrgängen sowie Übungen und Unterrichtsabende geschult und die traditionellen Veranstaltungen wie Spanferkelessen, Pfingstfest, Vereinsausflug und Kameradschaftsabend aufrechterhalten.

1994 erhielt die Einsatzabteilung neue Feuerwehrkleidung und 1997 wurde mit den ersten Umbaumaßnahmen zur Gerätehauserweiterung begonnen. Nach fünfjähriger Amtszeit kandidierte Werner Kipp bei den anstehenden Wehrführerwahlen nicht mehr und in der Versammlung vom 12.03.1998 wurde Oswald Jung zum neuen Wehrführer und 1. Vors. gewählt. Sein Stellvertreter wurde Michael Müller. Damit war erneut ein ideales Führungsteam gewählt worden. Beide gingen mit Taten voran. Hier sei an die Umbaumaßnahmen zur Gerätehauserweiterung erinnert, wo Oswald Jung maßgeblich beteiligt war. Die neuen Räume wurden anlässlich des Tages der offenen Tür am 31.10.1999 feierlich eingeweiht. Auch sei hier an die Übergabe des neuen MTF am 28.05.2000 erinnert, sowie an die Feierlichkeiten zum 25-jährigen Bestehen unserer Jugendfeuerwehr vom 09, -12. Juni 2000.

Am 13.03.2003 wurden Oswald Jung und Michael Müller für 5 weitere Jahre gewählt – damit sind beide hauptverantwortlich für die Durchführung des Jubiläumsfestes zum 75-jährigen Bestehen im Jahre 2008.