Friedberg

Heute verfügt die Wehr über einen Fahrzeugpark mit 13 unterschiedlichsten Fahrzeugen.

In Friedberg stationiert ist unter anderem die Mess-Gruppe nach dem hessischen Katastrophenschutzkonzept, bestehend aus einem CBRN-ErkW (Bund) und einem Strahlenspührtruppfahrzeug (Land).

Geführt wird die Kernstadtwehr derzeit von Wehrführer Mathias Henritzi und seinem Stellvertreter Patrick Müller. Die Einsatzabteilung der Kernstadt besteht derzeit aus ca. 60 Mitgliedern.

Jugendfeuerwehrwart ist Andreas Kramer, der ca. 20 Mitglieder der Jugendfeuerwehr betreut.

Ausbildungen finden Dienstags ab 19:45 statt. Hinzu kommen zusätzliche Ausbildungen in den jeweiligen Fachgebieten, wie Mess-Gruppe, DLK, TH und Führungsausbildung.

 

Ein kurzer Blick auf die Geschichte und ihre Technik oder von früher bis heute…

Eine lange Tradition hat das ehrenamtliche Engagement der Feuerwehrmänner und -frauen in der Kreisstadt des Wetteraukreises. Schon 1845 wurde aus einem Friedberger Turnverein heraus die sogenannte „Turnerwehr“ gegründet. Dieser Versuch, eine Feuerwehr zu bilden, scheiterte allerdings nach wenigen Jahren, da nicht genügend aktive Vereinsmitglieder bereit waren, diese teils gefährliche Arbeit auf sich zu nehmen. Im Jahre 1862 wüteten mehrere Großbrände in Friedberg; da aber keine Feuerwehr vorhanden war, konnten sich diese ungehemmt ausbreiten und dementsprechend große Schäden anrichten. Daraufhin beschloss die Stadtverordnetenversammlung noch im September des gleichen Jahres wieder aus dem Turnverein heraus eine Feuerwehr vorzuhalten. Diese Wiedergründung erwies sich schnell als eine große Hilfe in der Stadt, gab es in den folgenden Jahrzehnten doch ein immer weiter steigendes Einsatzaufkommen. Bis 1870 durften allerdings nur aktive Mitglieder des Turnvereins in die Wehr eintreten. Während 1872 viele Brände von der „Turnerwehr“ gelöscht werden mussten, gründeten Bürger der Stadt eine weitere Brandbekämpfungstruppe, die „Freiwillige Bürgerwehr“. Nach einigen Reibereien sahen die beiden Wehren keinen Sinn mehr in der Doppelexistenz, so dass sie sich am 13. September 1879 zur „Freiwilligen Feuerwehr der Stadt Friedberg (Hessen)“ vereinigten. Von nun an konnte jeder männlicher Bürger Mitglied bei der Feuerwehr werden. Unter der Nazidiktatur, im Jahre 1944, wurden auch erstmals Frauen in die Einsatzabteilung berufen, da viele Männer zum Militärdienst eingezogen wurden. Nach dem Krieg und der Befreiung stellte man fest, dass die Frauen einen guten Dienst geleistet hatten, so dass der damalige Kommandant anordnete ab sofort auch Frauen für die Feuerwehr zuzulassen, und das für immer. Auch heute sind unter den fast sechzig Aktiven einige Frauen vertreten, allerdings wünscht man sich, dass noch mehr Frauen den Weg zur Feuerwehr finden würden.

Um 1880 wurde das Wasserrohrleitungssystem der Stadt immer fortschrittlicher, 1883 erhielt Friedberg sogar eine Hochdruckleitung, was die Arbeit der Feuerwehr in Sachen Wasserbeschaffung natürlich enorm erleichterte. Am 1. Mai 1900 wurde der Gerätepark der Kernstadtwehr um einen zweiten Hydrantenwagen erweitert, was wieder eine Erleichterung darstellte, verfügten die Floriansjünger zuvor doch nur über eine Spritze, die den ständig steigenden Anforderungen nicht mehr gewachsen war. Ihre erste fahrbare Drehleiter behielt die Wehr vom Anschaffungsjahr 1904 an bis 1957, wo sie dann an die Werkfeuerwehr der Friedberger Zuckerfabrik verkauft wurde. Ende 1927 erhielt die Wehr eine Motorspritze, welche allerdings nicht außerhalb der Stadt eingesetzt werden konnte, weil sie Überlandfahrten nicht gewachsen war. Aus diesem Grund wurde vier Jahre später eine für damalige Zeiten hochmoderne, fahrbare Motorspritze beschafft, die auf einem Mercedes-Fahrgestell montiert war.

Im 100. Jubiläumsjahr besaß die Freiwillige Feuerwehr Friedberg folgende Gerätschaften: Ein Tanklöschfahrzeug, zwei Löschgruppenfahrzeuge (LF 8 und LF 15), eine Drehleiter (DL 25) aus dem Jahr 1957, eine Anhängeleiter 17, einen Mannschaftswagen, sowie aus Bundesmitteln einen Schlauchkraftwagen (SKW) mit 1600 Meter Schlauch.  Am 6. April 1965 wurde bei der Firma Metz in Karlsruhe ein Tanklöschfahrzeug (TLF 16) abgeholt, ein Einsatzleitwagen wurde nach vielen anstrengenden Arbeitsstunden einiger Feuerwehrleute 1979 in Dienst gestellt. Ein weiteres wichtiges Datum für die Feuerwehrleute war der 19. Oktober 1986, denn an diesem Tag erhielt die Wehr endlich eine moderne Drehleiter mit Korb (DLK 23-12).