Fahrerschulung für Maschinisten am Fahrsicherheitszentrum Rhein-Main

Am 21.02.2019 nahmen zwei Mitglieder der Einsatzabteilung der Freiwilligen Feuerwehr Friedberg an einer Fahrerschulung für Maschinisten teil. Die Veranstaltung wurde durch die Hessische Landesfeuerwehrschule organisiert und vom ADAC am Fahrsicherheitszentrum Rhein-Main in Gründau durchgeführt.

Bei einer kurzen Einführungsrunde machten sich die Ausbilder des ADAC ein Bild von den Vorkenntnissen der Teilnehmer. Außerdem wurden die Erwartungen der Teilnehmer an die Veranstaltung abgefragt. Nach einer Einweisung in den Tagesablauf konnte die praktische Ausbildung auf dem weitläufigen Gelände beginnen.

Zunächst gab es von den Ausbildern zahlreiche Tipps zur richtigen Sitzposition, zum richtigen Einstellen der Fahrzeugspiegel und zur Sicherung der Beladung von Feuerwehrfahrzeugen. Im Anschluss wurden die Teilnehmer in zwei Gruppen aufgeteilt und zum „Warmfahren“ waren erste Übungen zu absolvieren. Dazu gehörten ein Slalomparcours und eine aus Verkehrsleitkegeln dargestellte enge Gasse, in der es vor allem auf das Arbeiten mit den Spiegeln ankam. Rückwärtsfahren durch eine kurvige Gasse, Wenden auf einem engen Hof und verschiedene Einparksituationen rundeten den ersten Teil der Veranstaltung ab. Nach jedem Ausbildungsabschnitt fand ein Fahrerwechsel statt, sodass jeder Teilnehmer jede Übung selbst ausprobieren konnte.

Nach dem Mittagessen standen Notbremsungen aus verschiedenen Geschwindigkeiten auf dem Programm. Zunächst fanden die Übungen auf griffigem Untergrund statt. Dabei war beeindruckend zu beobachten, wie schnell moderne Löschfahrzeuge trotz ihres hohen Gewichts nach einer Vollbremsung zum Stehen kommen. Ganz anders sah die Sache bei Bremsmanövern auf einer bewässerten Gleitfläche aus. Dabei vervielfachte sich der Bremsweg im Vergleich zur griffigen Fahrbahnoberfläche und es wurden eklatante Unterschiede beim Bremsverhalten zwischen den schweren Löschfahrzeugen und den ebenfalls teilnehmenden Kleinfahrzeugen (ELW, TSF-W) deutlich, die sich bei griffigem Fahrbahnbelag in Grenzen hielten. Aber selbst zwischen den Löschfahrzeugen gab es deutliche Unterschiede bei der Länge der Bremswege, was unter anderem auf Art und Alter der Bereifung sowie auf das Fahrzeuggewicht zurückzuführen ist. Zum Abschluss dieses Ausbildungsabschnitts galt es noch, vor plötzlich aus dem Boden schießenden Wassersäulen möglichst stark abzubremsen und bei Bedarf auszuweichen. Für die meisten Teilnehmer unerwartet war, dass die Fahrzeuge auch bei rutschiger Fahrbahn und extremen Bremsmanövern weitestgehend spurstabil blieben.

Beim dritten praktischen Ausbildungsabschnitt ging es darum, eine Kurve, die ebenfalls als bewässerte Gleitfläche ausgeführt war, mit steigenden Geschwindigkeiten zu durchfahren. Dabei wurde schnell deutlich, dass sich selbst kleine Geschwindigkeitsunterschiede massiv auswirken und schlimmstenfalls dazu führen, dass eine Fahrt unkontrolliert im Gegenverkehr endet. Abschließend stand das Befahren einer rutschigen Gefällestrecke mit anschließender Kurve auf dem Programm. Auch hier wurde noch einmal der Unterschied zwischen Lösch- und Kleinfahrzeugen hinsichtlich beherrschbarer Geschwindigkeit und Bremsweg deutlich.

Nach einer kurzen Abschlussbesprechung traten die Teilnehmer schließlich wieder die Heimreise an.

Text: Matthias Greil
Fotos: Tim Becker/Matthias Greil